Timothy Salt: »drive worm« und »dive worm« aus landwirtschaftlichen Stahlelementen und Armierungsstahl gefertigt.
Sein Künstlername »wild horse« ist mit Blick auf unser Objekt sehr sprechend: Der hochaufgerichtete dynamische Wurm ist der »drive worm«, derjenige, der nach unten abtaucht, der »dive worm«. Beide gehören zu den »Hunters of the dream – Jägern der Träume« und zur Übergruppe der »soul friends«.
Sie sind für Salt Helfer auf der Suche nach sich selbst: Sie spüren für uns die Bereiche auf, die der Mensch für die Ausschöpfung seines vollen Potentials benötigt – aus dem Unterbewussten. Schon die Symbolisten sahen die Aufgabe der Kunst darin, diese für uns unsichtbaren Bereiche erfahrbar zu machen.
Zum Teil wirken die Seelenfreunde in ihrer Form aggressiv, z.B. durch die aufgestellten »Stahl-Haare«. In jedem Menschen liegen negative und positive Eigenschaften, der Künstler selbst sieht darin eine positive Energie und Dynamik, die ihn selbst antreibt.
Wie bei Picassos »objects trouvés« stellt Salt die gebrauchten Materialien in einen neuen Kontext, wodurch unser eigener Horizont eine weitere Bedeutungsebene erfährt. Die Schrottelemente arbeiteten z. B. ursprünglich als Pflüge.
Durch die Renaissance der Elemente in neuem Zusammenhang wird dem Menschen Geahntes oder Verschollenes wieder gegenwärtig und ein neues Gesamtpotential ergibt sich.
Salts ganzes Werk fragt nach dem »woher« und »wohin« und dreht sich immer um »Energie«.