Massenheimer Auenkunst

Joachim Mennicken: Zwei Hände

Joachim Mennicken: Zwei Hände, Sandstein aus Vulkaneifel, 2002

Joachim Mennicken dürfte den Meisten als Vorstandsmitglied des Frankfurter Berufsverbandes Bildender Künstler (BBK) und Leiter der dazugehörigen Druckwerkstatt bekannt sein; oder Sie haben schon einen Kurs in Malerei, Zeichnen oder Aktzeichnen bei ihm an der VHS in Hanau belegt, seinem Geburtsort.

Vor seinem Studium der Kunstpädagogik und Kunstgeschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt hat er sich zum Restaurator von Gemälden und gefassten Holzskulpturen ausbilden lassen und war in der ganzen Welt auf Studienreisen unterwegs.

Die größte Verbundenheit hat er jedoch nach Weißenseifen wie Andreas Helm und teilt AKS‘ Philosophie, alles mit der Hand zu bearbeiten.

2016 entstanden im Weißenseifener Freiluft-Atelier zwei große Hände, allerdings in kreisrunder Form, die ein Anknüpfen an unsere Sandstein-Skulptur aus dem Jahr 2002 darstellen und deren Fertigstellung noch etwas dauert.

Das Thema der »Zwei Hände« ist in Weißenseifen geboren worden: Die dortige Schreibwerkstatt verfasst immer ein Heft zum Symposium und eines hatte den Untertitel »Teilnehmer äußern sich«.

Mennicken fragte sich darauf, wer gibt und wer nimmt im Symposium eigentlich?

Ich kann ja nur etwas nehmen, wenn ich auch etwas gebe. Diese Idee wollte er verbildlichen und schuf die zwei Hände. Sie sehen: Die obere Hand ist auf den ersten Blick die Gebende, die unter die Nehmende. Gleichzeitig kommt aber der Arm der oberen gebenden Hand von unten und umgekehrt der Arm der unteren nehmenden Hand von oben, so dass die Aussage offen bleibt: Alles bedingt sich gegenseitig. Es existiert nicht nur ein Gebender und ein Nehmender, sondern alles bedingt sich gegenseitig, um nicht eine Seite auszunutzen – wie beim Ying und Yang.

Zur Schaffung dieser bildlichen Lösung hat Mennicken sich übrigens ziemlich lang die Hände und Arme verkrampft. Wir sind ihm sehr dankbar dafür, denn seine Aussage passt ideal zum Projekt der Massenheimer Auenkunst: Hier gibt und nimmt jeder etwas Positives mit.

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